Der "Berliner Eisenbahnmaler"
Hans Baluschek (1870 - 1935)

 

 

Der Berliner Maler Hans Baluschek ist bekannt durch seine realistischen Bilder, die sowohl das Alltagsleben der sozial schwachen Bevölkerungsschichten, als auch die Technik, und hier vor allem die Eisenbahn, zum Thema haben.

 

Biografische Daten:

1870

Am 9. Mai wird Hans Baluschek als Sohn eines Eisenbahningenieurs in Breslau geboren.

1876

Die Familie Baluschek siedelt nach Berlin über.

1889

Baluschek beginnt ein Studium an der Hochschule für bildende Künste in Berlin. Ein im gleichen Jahr entstandenes Berliner Skizzenbuch enthällt Darstellungen des Alltagslebens auf Straßen, Bahnhöfen und in Lokalen.

1895

Baluschek läßt sich als freischaffender Künstler in Berlin nieder. Es entstehen erste Bilder im Stil eines sozialkritischen Realismus. Bilder, die das soziale Elend der Bevölkerung darstellen, stehen meist in Verbindung mit dem Thema Technik. 

1898

Gründungsmitglied der Künstlergruppe Berliner Secession

1904

In einer Ausstellung der Berliner Secession stellt Baluschek sein berühmtes Gemälde Der Bahnhof vor. Leider wird das Gemälde im 2. Weltkrieg zerstört. Es begründet seinen Ruf als Eisenbahnmaler.

1913

Baluschek verläßt die Berliner Secession. Es erscheint sein Novellenband Spreeluft, den er auch selbst illustriert.

1915

Im 1. Weltkrieg wird Baluschek als Landsturmmann nach Meseritz einberufen.

1919

Beteiligung an der kulturpolitischen Arbeit der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). Illustration des Märchens Peterchens Mondfahrt.

1922

Baluschek illustriert das Kinderbuch BCCü - Die Geschichte eines Eisenbahnwagens von Hans Klötzel. 1925 wird das Buch unter dem Titel BC4ü - Erlebnisse eines Eisenbahnwagens neu aufgelegt. Illustrationen für die SPD-Zeitung Der wahre Jakob.

 

Federzeichnungen aus dem Kinderbuch BC4ü - Erlebnisse eines Eisenbahnwagens von 1925

 

1924

Im sozialdemokratischen Dietz Verlag in Berlin erscheint der Erzählungsband Großstadtgeschichten.  Er unterzeichnet den Aufruf für die Erhaltung des 8-Stunden-Tages und hält eine Rede bei der 1. Arbeiterkulturwoche in Leipzig.

1926

Der Bilderzyklus Volk  mit 36 Lithos aus dem Arbeiterleben erscheint. Baluschek initiiert die Gründung einer Unterstützungskasse der Berliner Künstler.

1933

Baluschek legt sämtliche Ämter nieder.  

1935

Illustrationen für die Festschrift Hundert Jahre Deutsche Eisenbahnen im Auftrag des Reichsbahn-Werbeamtes. Am 28. September stirbt Baluschek in Berlin.

 

Federzeichnungen aus der Festschrift Hundert Jahre Deutsche Eisenbahnen von 1935


Quellen:

Ausstellungskatalog "Hans Baluschek", Berlin 1955

Meißner: Hans Baluschek, Dresden 1985


© Joachim Fricke 2003